Schal für Frau Nachbarin

(07. Feb. 2017) Heute habe ich mich endlich dazu aufgerafft, die Fäden zu vernähen und den Schal zu dämpfen. Nachher geb ich ihn meiner Nachbarin 🙂

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(10. Jan. 2017) Der Schal ist fertig! Heute habe ich ihn abgenadelt und sogar dabei zweimal gebangt, ob der Faden reißt oder nicht. Blöd … ABER ich habe es geschafft und freu mich tierisch. Jetzt muss ich nur noch Fäden vernähen und das gute Stück dämpfen. Fotos gibt es dann 🙂

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(30. Dez. 2016) Seit ein paar Monaten gehe ich zweimal pro Woche mit meiner Nachbarin und ihrem Wüffi (Schäferhund) morgens eine Stunde Gassi. Dabei klönen wir über alles mögliche und freuen uns, dass wir mal raus kommen und ein wenig tratschen können. Muss ja auch mal sein.

Vor ein paar Wochen erzählte Frau Nachbarin, während wir hinter ihrem Wüffi herlatschten, dass sie sich mal einen Schal gestrickt hat, der sich so doof einrollt, und sie fragte mich um Rat, was man dagegen machen könnte. Im weiteren Gesprächsverlauf bestätigte sie mir, dass sie den Schal seinerzeit glatt rechts gestrickt hatte. Ich hielt später Rücksprache mit meiner Mama und mit den Damen von Creawelten und bekam ganz doll viele Tipps, von “rundum Maschen aufnehmen und neuen Rand stricken” über “mit Reliefmaschen umhäkeln” und “I-Cord stricken und annähen” bis hin zu “mir schicken, ich ribbel ihn auf und stricke neu”. Hmmm … damit war ich genauso schlau wie vorher und beschloss daher, mir das Objekt mal näher anzusehen. Frau Nachbarin freute sich über meinen Einsatz und händigte mir das Schmuckstück freudig aus:

Hier habe ich nur die Enden aufeinander gelegt. Scheinbar hatte sie seinerzeit die Nadelstärke gewechselt und ein paar Maschen verloren. Naja, kann passieren. Jedenfalls war das für mich der Auslöser, weshalb ich beschlossen habe, das gute Stück komplett neu zu stricken.

Nun ist es so, dass Frau Nachbarin schon vor Jahren aus gesundheitlichen Gründen das Handarbeiten aufgeben mußte. Damals war ich in der glücklichen Lage, ihre Wollvorräte erben zu dürfen, worüber ich mich ganz doll gefreut habe. Unter anderem war da ein angefangener brauner Wollpullover bei, der aus reiner Schurwolle gestrickt war. Da das Garn für diesen Pulli alle war, habe ich ihn kurzerhand aufgeribbelt und die Wolle erstmal zur Seite gelegt, bis ich das passende Projekt dafür finde. Wie es der Zufall so will, habe ich mit diesem Schal das Projekt für die Wolle gefunden: Es ist nämlich die gleiche 🙂 Damit habe ich mir erstmal das blöde Geribbelt erspart und konnte gleich losstricken.

Seither ist dieser Schal das einzige, was ich handarbeite. Ich gestehe, es geht schleppend voran. Zwar stricke ich mit Nadelstärke 6,0, also so dick wie noch nie, aber das Garn ist leicht widerspenstig und will nicht ganz so wie ich. Oder vielleicht bin ich durch die Sockenwolle auch etwas verwöhnt. Jedenfalls schaffe ich nicht soviel, wie ich dachte und mir wünschte. Daher sah der Schal am 21.12. erst so aus:

Viel ist seither nicht dazu gekommen, obwohl ich am Montag auf dem Weg nach Damp ebenso gestrickt habe wie heute bei meinen Eltern. Aber egal, irgendwann werde ich abketten und ihn meiner Nachbarin übereichen können.